INVENTIONEN'85
Biographien
Die Ungleichwertigkeit der Biographien erklärt sich aus der Verschiedenartigkeit der Quellen. Biographische Bemerkungen zu John Cage, Karlheinz Stockhausen und Iannis Xenakis wurden fortgelassen, da es kaum möglich scheint, innerhalb dieses begrenzten Rahmens etwas auch noch halbwegs Befriedigendes zu den drei Komponisten zu sagen.
geb. 1955, Studium der Schulmusik an der Folkwang Hochschule Essen mit dem Hauptfach Klavier bei Ludger Maxsein. Staatsexamen 1976. Danach Klavierstudium an der Staatlichen Musikhochschule Hamburg bei Yara Bernette mit Diplomabschluss. Kurse bei Fausto Zadra und Aribert Reimann.
geb. 1928 in Santiago de Chile. Studium bei P. H. Allende-Saron (aus dem Freundeskreis von Claude Debussy) und Frederick Focke (Webern-Schüler). Seit 1951 in der Bundesrepublik Deutschland, seit 1970 in Essen. Fungiert als Berater der Berliner Festspiele.
Werke u.a.: "Orgelwiese" (1972, Szene Rhein-Ruhr in Essen), "Souffle" (1974), "Des Landes verwiesen" (1978). Entdeckte, sammelte und orchestrierte das Opernfragment von Debussy "La chute de la maison Usher".
geb. 1942, studierte Klavier und Musiktheorie am Philadelphia Conservatory of Music von 1953 bis 1960, danach in Österreich und England. Von 1962 bis 1964 studierte sie Komposition bei George Rochberg und Karlheinz Stockhausen. Sie ist Komponistin, Performerin und Multimedia Künstlerin. Sie war Fellow des Center for Advanced Visual Studies des Massachusetts Institut of Technology von 1972 bis 1976, danach, von 1978 bis 1979, am Mary Ingraham Bunting Institute of Radcliffe College, Harvard. Zusammen mit John Cage arbeitete sie an "Lecture on the Weather" (1976) und "Close Up / Empty Words", das sie mit Cage 1979 in Bonn zum ersten Male aufführte.
geb. 1932 in Rom. Studierte am Konservatorium Santa Cecilia Klavier und Komposition bei Goffredo Petrassi und bei Bruno Ma d e r n a.
Hat als Pianist in Italien und im Ausland konzertiert, u.a. mit Bruno Maderna, Ernest Bour. Leitete die römische Gruppe Nuova Consonanza, die sich mit der Förderung und Verbreitung Neuer Musik befasst. Seit 1964 beschäftigt sich Mario Bertoncini mit der Entdeckung neuen Klangmaterials, das er mit akustisch-mechanischen Mitteln erzeugt. 1974-76, als Gastprofessor an der McGill University Montreal, Kanada, begründete er eine musikalische Forschungsabteilung "Musical Design", deren Tutoren später als Gruppe "Sonde" weItwei t mit selbstentwickelten Instrumenten auftraten.
Mario Bertoncini lebt in Berlin und ist Professor an der HdK Berlin. Er war 1973 Gast des Berliner Künstlerprogramm des DAAD.
geb. 1940. Studium der Flöte an der Musikhochschule in Berlin. Uraufführung zahlreicher Werke für Flöte in Europa und den USA.
1973-76 Mitglied des Center for the Creative and Performing Arts in Buffalo (USA)
Aufführungen von Sprechstücken
Ausstellungen eigener visueller Arbeiten
Mitglied des Ensembles "Morton Feldman and Soloists
1974 Berliner Kunstpreis Stipendium
1978 Stipendium für das P.S.1-Projekt in New York
1984 Villa Serpentara Stipendium der Akademie der Künste Berlin
Neue Projekte (Auswahl):
1984 - Goethe-Institut Paris: Ausstellung "Konzepte-Partituren"
Akademie der Künste: "Sprachen der Künste"
Auftrag für das pro musica nova festival in Bremen:
Uraufführung "Akustisches Objekt II"
Poetry Seven New York, Museum of Modern Art: Lesung mit Werken von Schwitters
Galerie Wewerka Berlin: Vier Arbeiten - Ausstellung und Aufführungen.
geb. 1926 in Lunenburg, Massachusetts. Studierte an der Northeastern University in Boston Maschinenbau und Mathematik. 1946-1950 Komposition und Theorie an der Schillinger School of Music. Komposition, Kontrapunkt und Polyphonie bei Roslyn Brogue Henning. 1950-1952 Lehrer der Schillingerschen Kompositionstechnik in Denver; 1952-1954 Mitarbeiter von John Cage und David Tudor am "Project für Music for Magnetic Tape", Techniker und Aufnahmeleiter bei Capitol Records; seit 1960 Leiter der "Contemporary Sounds Series " bei Mainstream Records, New York. 1968-1972 Composer in Residence am Peabody Conservatory, Baltimore - wo ihm 1970 der Doktor honoris causa verliehen wurde - und 1970/71 beim DAAD in Berlin (West); Dirigenten- und Vortragsstätigkeit.
Studierte Komposition bei Elliott Carter an der Yale University. Danach Studien in Europa. Er erhielt Stipendien der Ford Foundation (Vorläuferorganisation des Berliner Künstlerprogramm des DAAD, 1964), der Rockefeller Foundation, CAPS und vom National Endowment of the Arts. Er veröffentlichte verschiedene Artikel zu Aspekten der elektronischen und insbesondere der Computermusik. 1966 richtete er das Studio für Elektronische Musik an der State University of New York in Albany ein und ist seitdem dessen Leiter.
geb. 1936 in Göttingen. Studium in Freiburg (Komposition) und Göttingen (Promotion über Webern). 1964 Dozent am Konservatorium Düsseldorf. 1967/68 Villa Massimo, Rom. 1969 Lektor und Professor an der Freien Universität Berlin. 1974 Direktor der Musik-Akademie Basel. Ab Mai 1982 Professor für Komposition an der Musikhochschule Lübeck.
geb. 1943 in Budapest, dort Kompositionsstudium an der HfM und Reifeprüfung 1966. Von 1971-72 Repetitor an der Hamburger Staatsoper. Während seines Aufenthaltes in Köln (1972-75) studierte er weiter bei Stockhausen Komposition und bei Humpert elektronische Musik. 1975 realisierte er im Elektronischen Studio des WDR eine Auftragskomposition. Seit 1976 lehrt er in seiner Heimatstadt Theorie.
Im Herbst 1983 hielt er sich erstmalig als Gast des DAAD in Berlin auf und arbeitete dort für einen Monat im Elektronischen Studio der TU Berlin. Zur Zeit ist er Stipendiat des Berliner Künstlerprogramm des DAAD.
geb. 1938. Studien am Conservatoire National Superieur de Musique, Paris. Erster Preis in den Fächern Klavier, Kammermusik, Ondes Martenot und Kontrapunkt. Komposition in der Klasse von Darius Milhaud. Absolvent der Sommerkurse in Darmstadt, dann Arbeit in der Oberklasse für Komposition von Pierre Boulez an der Musikakademie in Basel.
Aufführungen seiner ersten Werke ("étude III" für Orchester, 1962; "équivalences" für 18 Instrumentalisten, 1963) – die im wesentlichen in der europäischen Bewegung der 60er Jahre wurzeln – fanden statt in Paris ("Domaine Musical"), Donaueschingen, Hamburg ("Musik der Zeit"), Amsterdam, Los Angeles ("Monday Evening Concerts") usw.
1967/68 Dozent für Theorie und Analyse an der Universität von Berkeley, Kalifornien. Danach Auseinandersetzungen mit orientalischer und asiatischer Volksmusik - besonderer Aspekt: die Wahrnehmung der Zeit. Jüngere Kompositionen ("Faisceaux-Diffractions " für 28 Instrumentalisten, 1970, und "Kamakala " für drei Orchester, fünf Chorgruppen mit drei Dirigenten, 1971) spiegeln die Entwicklung wider.
1977/78 mehrere Aufenthalte in Japan. Arbeit im Studio für experimentelle Musik von Radio Tokio, wo er "Ga-ku-no-michi" ("Die Wege der Musik"), ein mehr als vierstündiges Werk, realisierte.
Unter Fortsetzung seiner Arbeiten im instrumentalen Bereich eröffnete sich eine neue Phase seiner Entwicklung mit Yo-In, einem abendfüllenden Werk in vier Akten, an dem ein Darsteller-Perkussionist, eine Szenographie mit Lichteffekten, verschiedene live-elektronische Modulationen und zahlreiche Tonbänder beteiligt sind.
In den letzten Jahren wurden instrumentale und elektronische Werke von Jean-Claude Eloy u.a. beim Festival "Begegnung mit Indien" sowie "Musik der Zeit I" (WDR), bei der Biennale de Musique Contemporaine in Brüssel (RTB), beim Round-House in London, in Zagreb, Tokio und Bordeaux aufgeführt.
Seit 1978 beteiligt sich der Komponist auf Einladung von Iannis Xenakis an Forschungen über die Produktion von Musik mittels Digital- (Computer-) Technik im Rahmen von CEMAMu. Zur Zeit arbeitet Jean-Claude Eloy an einem Buch: "Musiques hor frontières" ("Musik ohne Grenzen").
geb. 1947 in Emden. Studium in Braunschweig (Orchesterdiplom) und Hamburg (Flöte bei K. Zöller, Komposition bei D. de la Motte, Elektronische Musik bei W. Krützfeldt). 1971 Musiklehrerprüfung und seitdem Lehrtätigkeit an der Musikschule Lüneburg (Flöte, studienvorbereitende Fachausbildung, Leiter des Studios für Neue Musik, Improvisation und Live-Elektronik). Seit 1974 Lehrbeauftragter der Hochschule Lüneburg (Improvisation, Konzertkonzeption, Live-Elektronik, Musiktheorie). Seit 1983 außerdem Lehrbeauftragter an der Universität Duisburg. Seit 1975 Künstlerischer Leiter der Veranstaltungsreihe "Neue Musik in Lüneburg". 1985 Italien-Stipendium (Casa Baldi in Olevano, Dependance der Villa Massimo).
geb. 1945 in Streator, Illinois. Erhielt seine musikalische Ausbildung an der University of Illinois und an der Illinois Wesleyan University. Komposition studierte er hauptsächlich bei Salvatore Martirano, Kenneth Gaburo, Lejaren Hiller, Ben Johnston und Herbert Brün. Posaune studierte er bei Carmine Caruso; zusätzlich studierte er bei John Silver, Robert Gray, Donald Miller, Edward Kleinhammer und Ernst Giehl.
Zur Vervollständigung seiner Studien wurde er Composer / Performer in Residence for the Creative and Performing Arts in Buffalo, New York. Er war Gast verschiedener Stipendienprogramme, u.a. 1973/74 des Berliner Künstlerprogramm des DAAD. Fulkerson hat für verschiedene Medien komponiert, auch für den Film und den modernen Tanz. Zur Zeit lebt er in England, wo er tiefe Blechblasinstrumente und Komposition am Dartington College of Arts unterrichtet.
geb. 1959 in Tokio. Studierte Komposition von 1975 bis 1978 bei Y. Irino in Japan, dann an der HdK Berlin bei Isang Yun. In der TU Berlin studierte er seit 1982 Elektroakustische Musik bei F. Hein. Zur Zeit lebt er in Hamburg und nimmt Unterricht in der HfM bei G. Ligeti.
geb. 1943 in St. Sever, Frankreich. Nach anfänglichen Mathematik-, Physik- und Chemie-Studien begann Alain Gaussin ein Musikstudium.
Ab 1966 besuchte er das Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris. Von 1977 bis 1979 war er Gast der Villa Medici, Rom. Seit 1981 ist er Professor für Komposition an der Schola Cantorum, Paris. Zur Zeit ist er Stipendiat des Berliner Künstlerprogramm des DAAD.
geb. 1930 in Madrid; studierte am dortigen Konservatorium bei Conrado deI Campo y Zabaleta, später bei Alexander Tansman in Paris Komposition. Er wirkte als Dirigent am Spanischen Rundfunk und übernahm 1960 eine Kompositionsprofessur am Real Conservatorio Superior de Musica, seiner alten Ausbildungsstätte in Madrid, das er 1964-66 auch als Direktor leitete. Danach legte er sämtliche Ämter und Lehrverpflichtungen nieder, um ausschließlich komponieren zu können.
Werke (Auswahl): "Dos movimientos" f. Str. -Orch. u. Pauke (1956); "Cinco microformas" f. Orch, (1960); "In expectatione resurrectionis Domini", Kantate für Bariton, Männerchor u. Or c h. (1962); "Codex" f. Git.; "Sinfonie" f. 3 Instr.-Gruppen; "Espejos " f. 4 Schlagz. u. Tonband (1963); "Misa par a la juventud" (1965); "Lineas y puntos" f. elektron. Klänge u. 20 Bläser' (1967); "Yes speak out, yes " (UNO-Kantate) f. Sopr., Bar., gem. Chöre u. Orch. (1979); "Llanto por las victimas de la violencia " ("Klage für die Opfer der Gewalt") f. Kamm.-Ens. u. elektr. Klangumwandlung (1971); "Pinturas negras" f. Orgel u. Orch. (1973); "Tiempo para espacios" f. Cemb. u. Streicher (1975); III. Streichquartett; "Adieu" f. Cemb. (1978); "Jarchas de dolor de ausencia" f. 12stimm. gem. Chor (nach span.-muselman. u. span.-jüd. Dichtungen des Mittelalters (1979); Konzert f. Viol. u. Orch. (1980); "Tiento" f. gr. Orch. (1981); "Fantasia" f. Str.-Orch.; "Ricercare" f. Org, (1981).
geb. 1952. Studierte Komposition bei Bernard Rands an der University of York. 1980 schloss er seine Studien mit dem Grad des D. Phil. ab. Zwischen 1976 und 1980 arbeitete er regelmäßig mit Harrison Birtwistle am National Theatre in London zusammen, wo sie verschiedene Bühnenmusiken erstellten. Er war Gastdozent an der Londoner City University und Visiting Composer am Studio für Aufnahmetechnik und Elektronische Musik der University of East Anglia. Er ist Ehrenvorsitzender der Electroacoustic Music Association (EMAS) und seit 1980 Dozent für Musik an der Universität Birmingham.
geb. 1944. Elektrotechnik-, Tonmeister- und Cellostudium in Berlin. Ist seit 1975 Leiter des Elektronischen Studios der TU Berlin und Organisator der INVENTIONEN.
1931 in Cleveland, Ohio, als Sohn tschechischer Eltern geboren. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er in Flöte und Klavier an der Cleveland Music School Settlement. Seine erste Komposition schrieb er mit elf Jahren. Nach einem Studium an dem Oberlin Conservatory Ohio und an der Hofstra University New York bei Elie Siegmeister, fuhr Humel nach London, um am dortigen Royal College of Music zu studieren. Danach kehrte er nach Amerika zurück, wo er weiter am Oberlin Conservatory und an der University of Michigan School of Music bei Ross Lee Finney und Roberto Gerhard studierte. Als Fulbright-Stipendiat kam Humel 1960 nach Berlin, wo er bei Boris Blacher und Josef Rufer an der Hochschule für Musik studierte. Seitdem lebt er in Berlin als freischaffender Komponist.
Er ist. Mitbegründer und Leiter der "Gruppe Neue Musik Berlin" sowie Mitglied der Akademie der Künste Berlin.
war Studiomusiker und Gründungsmitglied von "Led Zeppelin" 1968. Nach dem Tode des Schlagzeugers John Bonham und der daraus resultierenden Auflösung von Led Zeppelin richtete er sein eigenes elektronisches Studio ein und widmete sich der Komposition für den Film.
1939 in Wilhelmshaven geboren. Von 1961 bis 1969 Kunststudium in Bremen und an der ehemaligen HfbK Berlin, Meisterschüler bei Prof. Stabenau. 1972 bis 1975 Kunsterzieher am Gymnasium Brake und 1976 bis 1977 an einer Haupt- und Realschule in Bremen, danach freischaffender Künstler. Seit 1974 Arbeiten mit Fotografie, ab 1975 Beschäftigung mit Musik / bildender Kunst. 1976 sporadisch Foto-Körper-Aktionen wie die "Rückenaktion". 1979 endlose Fotoreihen und erste Tonbandkomposition.
Seit 1980 Konzepte, "Musik für einen kleinen Raum", Objekte mit Musik, erstes Konzert in und für die Landschaft: "Konzert für einen Baum" und "Afrikanisches Klavierkonzert", "Konzert für eine große Wiese", "Elefantenmusik", weitere musikalische Aktionen draußen und in Räumen, skripturale Zeichnungen, großformatige, serielle Punktaquarelle.
1981 "Konzert für eine Wand", Beginn der "Berliner Konzertreihe". 1982 Tonbandkompositionen unter Benutzung elektronischer Elemente, Arbeit an einem Live-Konzert, das aus tonbandkomponierten Teilen (über kleine Lautsprecher) und aus Tönen und Klängen besteht, die Julius mit seinen neuen Instrumenten macht. "Konzert für eine lange Zeit".
1983 P.S.1-Stipendium; seitdem mehrere Installationen und Konzerte in den USA.
geb. 1934 in Seoul, Korea. Er studierte an der Fachschule und Musikhochschule der Nationaluniversität Seoul, an den Musikhochschulen in Hannover und Berlin sowie an der Technischen Universität Berlin. Seit 1969 organisiert er Festivals für Neue Musik in Seoul. 1970 erhielt er einen Auftrag der EXPO/70 in Osaka. Er ist Gründer und Leiter des in Seoul jährlich stattfindenden Panmusic-Festivals, Musikredakteur der Kulturzeitschrift SPACE und Vorsitzender der Koreanischen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM). 1975-1980 unterrichtete Kang an der Nationaluniversität Seoul Komposition, Instrumentation und Analyse der Neuen Musik. 1980-82 Aufenthalt in Europa, zunächst in Köln, dann als Stipendiat des Berliner Künstlerprogramm des DAAD in Berlin. Bis 1983 auch künstlerischer Mitarbeiter des Elektronischen Studios der TU Berlin. Seit Sommersemester 1982 ist Sukhi Kang Professor für Komposition an der Nationaluniversität Seoul. 1984 wurde er zum Vizepräsidenten der ISCM gewählt.
geb. 1935 in Stuttgart. 1955-1958 Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart; Klavier bei Jürgen Uhde, Theorie und Kontrapunkt bei Johann Nepomuk David. 1958-1960 Kompositionsstudien in Venedig bei Luigi Nono. Von 1961 bis 1973 Wohnsitz in München, kompositorische und pianistische Tätigkeit. Außerdem Gastvorlesungen an der Ulmer Hochschule für Gestaltung. 1965 Arbeit im Elektronischen Studio der Universität Gent. 1970-1976 Dozent an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. 1972-1973 Meisterklasse für Komposition, Universität Basel; 1976 Berufung an die Musikhochschule Hannover. 1978 und 1982 Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen und den Curso latino-americanos de musica contemporenea in Brasilien. Seit 1981 Lehrtätigkeit an der Musikhochschule Stuttgart.
1950 in Buenos Aires geboren. Erhielt seine musikalische Ausbildung (Komposition, Cello und Elektronische Musik) in Argentinien, 1978- 81 Stipendiat des DAAD in Bonn und seitdem Arbeit in verschiedenen Studios Europas (HfM Köln, IPEM Gent, TU Berlin, EMS Stockholm, GMEB Bourges).
1983 beendete er auch sein Kompositionsstudium an der HfM Köln mit der künstlerischen Abschlussprüfung. Er arbeitet z.Z. am Projekt "Sonarisacion de Buenos Aires" und "Musique à Venir" (GNM Frankreich).
geb. 1943 in Syracuse, New York. Studierte an der Florida State University; an der Mid-West Butler University studierte er Klavier, Musikgeschichte und Harmonielehre, schloss seine Studien mit der Promotion an der Ohio State University ab. 1972 arbeitete er mit Jon Appleton und Hubert S. Howe am Summer Electronic Music Institute des Dartmouth College an der University of New Hampshire. Danach arbeitete er 14 Monate in Warschau. 1974 kam er nach London und schloss sich als Komponist und Musiker der Strider Dance Co. an. Seit 1975 freischaffender Pianist und Komponist.
geb. 1943 in Järbo (bei Sandviken), studierte 1964-69 an der Musikhochschule in Stockholm bei Greta Erikson und bei Siegfried Naumann in dessen Klasse für Neue Musik. Nach dem 1969 mit Auszeichnung bestandenem Konzertexamen studierte er von 1969-72 bei Aloys Kontarsky in Köln, davon die letzten beiden Jahren als DAAD-Stipendiat. 1968 und 1970 nahm er an den Internationalen Ferienkursen in Darmstadt teil.
Mats Persson ist auch als Komponist von Kammermusik und Werken mit live-Elektronik tätig.
Die Pianisten Kristine Scholz und Mats Persson treten seit 1972 als Duo auf und haben außer Konzerten, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen in Skandinavien erfolgreiche Gastspiele in Frankreich, Deutschland, Österreich, Griechenland, Island, Holland, USA und Kanada gegeben.
Persson arbeitet auch mit Fylkingen zusammen, dem konzertgebenden Organ der schwedischen IGNM-Sektion.
geb. 1945, lebt in Berlin. Studierte Tonmeister und Komposition bei Heinz-Friedrich Hartig, Isang Yun, Boris Blacher, Ernst Pepping und Frank-Michael Beyer an der HfM in Berlin. 1968 Gründung der Gruppe "No Set". 1974/75 DAAD-Stipendium für Holland; 1977/78 Villa Massimo in Rom. 1971-78 Mitglied der "Gruppe Neue Musik Berlin". Seit 1967 Beschäftigung mit Elektroakustischer Musik, seit 1979 speziell mit der Verknüpfung von akustischen Instrumenten und Computer. Schrieb Kammermusik, Orchestermusik, elektronische Musik und ein Musiktheaterstück für ein Opernhaus. Eigenes Experimentalstudio in Berlin.
ist ein amerikanischer Saxophonist polnischer Abstammung. Er studierte Saxophon am Baldwin-Wallace-College Conservatory in Berea (Ohio) und Musikwissenschaft an der University of Colorado in Boulder. Von 1976 bis 1978 war er Fulbright Forschungsstipendiat an der Universität Warschau. Er arbeitet regelmäßig mit dem ungarischen Pianisten Szabolcs Esztényi zusammen. Er richtete die erste Saxophonklasse an der Chopin-Musikakademie Warschau ein.
geb. 1941 in Rostock. 1963-68 Studium an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler", Berlin, DDR. Komposition bei Rudolf Wagner-Regeny. Von 1968 bis 1974 Lehrer im Hochschuldienst an der Humboldt-Universität, Berlin, Bereich Musikwissenschaft / Musikerziehung. 1973-75 Meisterschüler-Studium für Komposition an der Akademie der Künste zu Berlin bei Paul Dessau. 1974 Entlassung aus dem Hochschuldienst aus politischen Gründen. Seither freischaffende Tätigkeit als Komponist und Interpret.
1972: Komposition der ersten "Rasterstücke" für präparierten Flügel. Seit 1974: Bau experimenteller Instrumente und Nutzung elektronischer Klangerzeugung. Gründung der Gruppe "Klangwerkstatt", die sich mit Instrumentenbau, Improvisation und Grenzformen musikalischer Performance befasste. Wichtigste Konzerte: "Warschauer Herbst" 1975 und 1977, Budapest 1976 und 1978 sowie Berlin, Dresden, Leipzig. 1974-1980: Hörspiel-, Theater- und Filmmusiken. 1979 und 1980 Arbeit am Experimentalstudio des Polnischen Rundfunks. 1980 Ausbürgerung aus der DDR und Übersiedelung in die Bundesrepublik. 1982 Arbeit im Experimentalstudio der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF in Freiburg und im IRCAM.
geb. 1942 in Minnesota, studierte von 1960 bis 1967 an der University of Illinois, hauptsächlich Schlagzeug bei J. Mackenzie, T. Siwe und R. Horowitz (New York) und Komposition bei L. Hiller und H. Brün. Er lehrte an der Interlochen Arts Academy und spielte in verschiedenen amerikanischen Orchestern, vor allem bei allen Aufführungen der Werke von Harry Partch zwischen 1960 und 1968. Von 1967 bis 1971 lebte er in der Bundesrepublik Deutschland und arbeitete mit Riedl, Kagel, Lachenmann und Stockhausen. 1971 arbeitete er im Elektronischen Studio des NHK Tokio. 1972 entwarf und komponierte er Musik für den Multi-Media Raum bei den olympischen Spielen in München. Von 1973 bis 1979 war er Dozent für Musikgeschichte und Schlagzeug an verschiedenen Schulen für chinesische Musik in Taipé (Taiwan). 1979 gründete er in Köln die Schlagzeuggruppe "TRANSIT" und organisierte Konzerte bei den Darmstädter Ferienkursen 1980 und beim Kölner Schlagzeugfestival 1981. Zur Zeit lebt er in Köln als freischaffender Komponist und Schlagzeuger.
geb. 1947, studierte Komposition an der Musikhochschule Rheinland / Robert Schumann Institut Düsseldorf bei Milko Kelemen. Parallel Toningenieurstudium. Von 1974-75 studierte er Computer-Komposition am Institute of Sonologie der Universität Utrecht bei Gottfried Michael Koenig.
Im Jahre 1975 begann er mit dem Aufbau des Elektronischen Studios an der Staatlichen Hochschule für Musik Ruhr, Folkwang Hochschule Essen, und der Erarbeitung eines speziellen Studiengangs Elektronische Komposition. Dirk Reith ist an der Folkwang Hochschule Essen Professor für Komposition und Künstlerischer Leiter des Elektronischen Studios.
1942 auf der Isle of Wight geboren. 1969 kam er nach Berlin, wo er 1973 seine ersten Skulpturen ausstellte. Seit 1978 arbeitet er ausschließlich an Maschinen, Objekten und Musikmaschinen. Zusammenarbeit mit deutschen, amerikanischen und britischen Komponisten und Musikern bei Konzerten und Performance-Projekten. - Projekte seit 1983 (Auswahl):
"Music Machines" (ICA, London); "Klangaktion" (Performance mit Eberhard Blum, Museum Ludwig, Köln); "Percussion Installation" (Akademie der Künste Berlin); "Konzert mit Musikmaschinen" (mit Eberhard Blum, Museum für Gegenwartskunst, BaseI); "Radio Musik" (Atelier de Creation Radiophonique, Paris, mit Tom Johnson); "Installation" (ICA, London).
1948 in Stuttgart geboren. Studium der Bild- und Tontechnik an der Fachhochschule Düsseldorf und Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik Rheinland, Robert-Schumann-Institut, bei Milko Kelemen und Günther Becker. Künstlerische Reifeprüfung im Fach "Komposition elektronischer Musik". Während der Studienzeit verschiedene Aktivitäten in Rockgruppen sowie in experimentellen Jazz- und Free-Music-Gruppen als Instrumentalist (Live-Elektronik und Gitarre). Seit 1965 musikalische Versuche mit Tonbandgeräten und einfachen Geräten zur Klangerzeugung und -veränderungen, später mit Synthesizern. Seit 1975 eigenes elektronisches Studio in Solingen. Teilnahme an den Weltmusiktagen der IGNM. Einladungen durch GMEB Bourges.
"Im Jahr 1984 baute ich mein Studio meinen Bedürfnissen entsprechend weiter aus: Zentrale Schaltstelle ist der Mikrocomputer Kontron PSE 80 D (Z80, Assembler, BASIC), mit AD-DA-Wandler und Arithmetik-Subprozessor. Ein Programm, das mir Dr. Stock vom Institut für Kommmunikationsforschung und Phonetik, Bonn, freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, ermöglicht mir, Klänge kurzer Dauer zu speichern, zu kombinieren, begrenzte Ausschnitte endlos zu repetieren, Fourieranalysen und Spektrogramme zu erstellen sowie Sprachklänge zu erzeugen (das Programm wurde zur Erforschung der Sprachlaute entwickelt). Ein weiterer Mikrocomputer (Selbstbau) steuert die Bandmaschinen (Ferrograph Super Seven mit regelbarer Geschwindigkeit, TEAC) und ermöglicht das genaue Aneinandersetzen kurzer Abschnitte. Weitere Aufgabe des PSE 80: Steuerung eines Synthesizers Yamaha DX-7. Der Selbstbaucomputer steuert einen Synthesizer EMS Synthi-A."
geb. 1949 in Berlin. Studierte Musik in Berlin und Hamburg (künstlerische Diplomprüfung 1972, Konzertexamen 1974), in Berlin auch Zwölftonanalyse und Musiksoziologie. Seither frei tätig mit klassisch-romantischem und zeitgenössischem Repertoire. Zusammenarbeit mit Komponisten, zahlreiche Uraufführungen. Seit 1978 Dozentin der Flötenklasse beim Institut für Neue Musik und Musikerziehung in Darmstadt.
geb. 1930 in Lahr/Südbaden. Von 1942 an Musikunterricht bei Wilhelm Sibler; 1949 Studium an der Musikhochschule in Freiburg im Breisgau, Theorie und Musikgeschichte bei E. Doflein. 1952 bis 1955 Studium in Tübingen: Theologie, Philosophie und Musikwissenschaft (ergänzende Musikstudien bei H. von Besele). "Studien zur Dynamik Arnold Schönbergs" (Dissertation) 1955. Theologisches Examen, danach Pfarrer und Religionslehrer in Kaiserslautern (bis 1963, dann Religionslehrer in Frankfurt a.M., 1970-76 in München).
1956-58 entsteht als "op. 1" Teil 1 des 1969 abgeschlossenen Lehrstücks "FÜR STIMMEN" (Komposition von Musik aus den Lautmaterialien von Sprache). Nach dem Schock der "Entmythologisierung" serieller Systematik durch John Cage formulieren zwischen 1958 und 1962 die vorwiegend verbal definierten "PROJEKTE" (darunter "glossolalie") Konzepte für ein kollektives Komponieren, während die "ABFÄLLE" ("réactions", "visible music") Aspekte des Musikmachens unter den herrschenden Bedingungen vergegenwärtigen, indem sie dessen optisch-gestisches Potential (z.B. Dirigierbewegungen) wie dessen akustische Nebenprodukte (z.B. Publikumsreaktionen) dagegen ausspielen. Vgl. den Aufsatz "Abwege", 1961.
Nach 1962 zahlreiche Ausarbeitungen früherer Konzepte ("MODELLE"), die zugleich Konsequenzen ziehen: Verweigerung von Klang, stumme Zeichensprache in "Nostalgie"; Stimulation der Publikumssinfonik in "concert sans orchestre". Parallel hierzu wichtige Essays und Kommentare, u.a. zur Theorie und Typologie (einer) Sichtbare(n) Musik. Seit 1966 neue Vorstöße in Stücken, welche über die dem Hören zugespielte Musik hinaus auf dieses selbst zielen. Seit 1976 Professor für Musikwissenschaft und Musikerziehung an der Hochschule der Künste, Berlin. Fortsetzung der Einstudierungs- und Regietätigkeit mit Studenten: zusammen mit Achim Freyer Erarbeitung einer szenischen Version der "Maulwerke" und des Projektes "Körper-Sprache", Organkomposition für 3-9 Ausführende.
geb. 1944 in Würstebriese (Schlesien), studierte von 1964-68 bei Eckart Besch und Konrad Richter an der Musikhochschule Hamburg und von 1969-72 bei Wilhelm Hecker und Aloys Kontarsky an der Musikhochschule Köln. Sie legte 1968 ihr Staatsexamen und 1971 die Künstlerische Reifeprüfung mit Auszeichnung ab. 1978 nahm sie an den Internationalen Ferienkursen in Darmstadt teil. Sie war, wie Mats Persson, Mitglied des Ensembles "Harpans Kraft".
geb. 1955, nach dem Abitur Studium an der HfM Köln, Schlagzeug bei C. Caskel, Klavier bei E. Grimm und "Neues Musiktheater" bei M. Kagel. Dort vorübergehend Assistent des Seminars für Neue Musik. Seit 1980 Lehrbeauftragter an der Universität Köln; seit 1982 Dozent an der Folkwang Hochschule Essen. Mitwirkung bei Uraufführungen von Stockhausen und Kagel innerhalb Europas. Trat auch bei Inventionen '82 und '83 auf.
geb. 1946 in Neuseeland, studierte Darstellende Kunst und Komposition in Christchurch und Wellington. 1971 studierte er in Paris bei Olivier Messiaen und führte seine elektroakustischen Studien mit einem Kurs bei der Groupe de Recherches Musicales fort. Danach promovierte er in England an der University of Yo r k. Seit 1975 ist er Dozent für Musik in Norwich und Leiter des Elektronischen 5tudios der University of East Anglia.
Seine Kompositionen sind ausschließlich elektroakustisch und reichen von Tonbandkompositionen für reale und digital gewonnene Materialien bis zu Stücken für verstärkte Stimmen und Instrumente.
geb. 1943, studierte Klavier und Komposition bei Peter Racine Fricker und John White am Royal College of Music in London. Zusätzlich nahm er noch Privatunterricht bei Alexander Goehr. 1965 studierte er Komposition bei Karlheinz Stockhausen. Roger Smalley ist als Interpret moderner Klaviermusik bekannt geworden. Unter anderem bestritt er fünf britische Erstaufführungen von Klavierstücken Stockhausens. Zusammen mit Tim Souster gründete er 1969 die Gruppe "Intermodulation", ein Ensemble, das sich auf die Realisation moderner Partituren und insbesondere auf Live-Elektronik spezialisiert hatte. Zur Zeit ist Roger Smalley Dozent am Music-Department der University of Western Australie in Perth.
studierte Komposition von 1961 bis 1964 bei Richard Rodney Bennett. 1965 wurde er Musikproduzent insbesondere für Neue Musik bei der BBC. Von 1969 bis 1971 war er Composer-in-Residence am King's College in Cambridge. Von 1971 bis 1973 war Souster Assistent bei Karlheinz Stockhausen. 1974 war er Gast des Berliner Künstlerprogramm des DAAD. 1969 gründete er zusammen mit Roger Smalley die Gruppe "Intermodulation", 1976 mit Peter Britton und Tony Greenwood die Gruppe "0dB". Zur Zeit arbeitet Souster als freischaffender Komponist und unterhält ein eigenes elektronisches Studio in Cambridge.
geb. 1949, stammt aus Wilhelmsdorf bei Ravensburg. Musikstudium in Detmold (1968-70) und Essen (1970-76). Kompositionsunterricht bei Nicolaus A. Huber, Orgel bei Gerd Zacher. Interpret neuer Musik. Stäbler übernahm von 1982-84 einen Lehrauftrag für Musiktheorie an der Folkwang Hochschule Essen. 1983/84 gründete er zusammen mit dem Essener Komponisten Wolfgang Hufschmidt und Dirk Reith den Komponisten-Selbstverlag "editionV - Verlag der Komponisten". Ende 1983 baute er mit Jörg Iwer auch das "ensembleV Essen" auf, das sich besonders um Aufführungen neuer Musik kümmert. Zur Zeit lebt Stäbler als Komponist, Journalist und Musiklehrer in Essen.
Aufsatz "Für später: jetzt, Gedanken über eine Art zu komponieren" (Neuland, Jahrbuch Band 3).
geb. 1952 in Krakau, studierte von 1971 bis 1976 an der Musikhochschule Krakau. Seit 1977 ist er hauptsächlich als Jazzvokalist (Mitglied des "NOVI-Quartettes") tätig. Er arbeitete auch regelmäßig im Experimentalstudio des Polnischen Rundfunks.
1930 in Leipzig geboren, erhielt seine musikalische Ausbildung in Leipzig, Berlin und vorwiegend in Stuttgart bei Ludwig Hoelscher. Seit 1967 erteilt er Cellounterricht an der Musikhochschule Stuttgart. Hält Ferienkurse in Weikersheim, Darmstadt, Sao Paula, Manila. Als Solist wie auch als Mitglied verschiedener Ensembles bereiste er viele Länder und war für zahlreiche Rundfunkanstalten tätig. Mitwirkung in Donaueschingen, Witten, Metz, IGNM-Fest Reykjavik, Darmstadt; veranlasste eine Reihe von Komponisten, Werke für ihn zu schreiben.
1939 in New York geboren, arbeitete nach seinem Musik- und Kompositionsstudium an der Yale University, Mitte der sechziger Jahre in Italien während zweier Jahre unter Luigi Nono und Goffredo Petrassi vorwiegend im Bereich der Neuen Musik. Mit einem der ersten Prototypen des Moog-Synthesizers, den er mit nach Italien nahm, spielte Teitelbaum mit der bekannten Gruppe "Musica Elettronica Viva" (u.a. auch mit den Jazzmusikern Karl Berger und Steve Lacy). Vor allem interessierten ihn damals auch Möglichkeiten, organische Signale des menschlichen Körpers, Hirnströme, den Herzschlag und Atem über den Synthesizer zu "orchestrieren". Zurück in den USA gründete Teitelbaum mit Musikern aus Japan, Korea, Java, Indien und Ghana 1970 die "World Band", ein Versuch, nicht nur elektronische und diverse "exotische" Instrumente zu kombinieren, sondern in spontanen Kollektivimprovisationen auch Elemente der verschiedenen Musikkulturen miteinander zu verbinden und zu verarbeiten. Seit den siebziger Jahren aber spielt Richard Teitelbaum immer wieder auch mit renommierten Jazzmusikern, so dem Geiger Leroy Jenkins, dem Posaunisten George Lewis und - vor allem - mit dem Komponisten und Multi-Instrumentalisten Anthony Braxton.
Teitelbaum hatte Aufführungen von "Digitaler Musik" im Festival d'Automn 1984, im Holland-Festival und beim Berliner Jazzfest 1983. Er erhielt Kompositionsaufträge für sein Digital Piano System vom Hessischen Rundfunk 1983, von Radio Bremen 1984 und vom WDR 1985 ("Double concerto grosso for pianos, digital pianos, winds, trombones, microcomputers and synthesizer orchestra").
Seit 1978 arbeiten Teitelbaum und George Lewis zusammen. "Interlace" ist der erste Versuch, ihre jüngsten Arbeiten mit digitalen Systemen zu verbinden.
geb. 1943 in Argentinien, studierte Komposition an der Nationaluniversität Cordoba/Argentinien. Er promovierte in Frankreich. Mit Luis de Pablo gründete er 1969 in Madrid die Gruppe "ALEA", die bis 1973 bestand. Im Madrid und am Mills-College / Kalifornien beschäftigte er sich mit "Musik-Computer"-Problemen. Vaggione lebt jetzt in Paris und ist mit seinen Werken in ganz Europa aufgetreten.
geb. 1951 in Buenos Aires, studierte Komposition in Buenos Aires und London, am Royal College of Musik und der City University. An letzterer lehrte er auch nach Abschluss seiner Studien Elektronische Musik. Seit 1976 arbeitet er auf dem Gebiet der elektroakustischen Musik. Unter anderem erhielt er vom IRCAM einen Kompositionsauftrag. Zu seinen musikalischen Betätigungen gehören auch die Komposition und Aufführung von Rockmusik und die Komposition für den Film und das Fernsehen.
geb. 1946, ist erster Trompeter des Philharmonia Orchestras. Er studierte am King's College in Cambridge, an der Royal Academy of Music und an der York University bei David Blake. Im März 1983 unternahm er zusammen mit Tim Souster eine vom Arts Council organisierte Konzerttournee "Electronic Music Now ".
mit den Spielern Stanislaw Halat, Bogdan Lanks, Stanislaw Proska, Hubert Rutkowski, Stanislaw Skoczynski und Barbara Urbaniak. Wurde 1977 gegründet. Erster öffentlicher Erfolg in einem TV-Film 1978 (Maurice Ohanas "Choreographic Etudes"), 1979 erste Teilnahme am "Warschauer Herbst" und erste Schallplattenproduktion für Polski Nagrania. Die Gruppe wirkte in Musiktheaterstücken mit und spielt auch Jazz und Unterhaltungsmusik. Sie trat auch bei INVENTIONEN'84 auf.
wurde am 17. September 1917 in der südkoreanischen Hafenstadt Tongyong geboren. Bis 1943 studierte er in Korea und Japan Violoncello und Komposition. 1946 bis 1956 lehrte er an koreanischen Oberschulen und Universitäten. 1956 bis 1959 vollendete Yun seine Studien in Paris, in Berlin (bei Blacher) und bei den Darmstädter Ferienkursen. 1964 wurde Yun in West-Berlin ansässig. 1971 erwarb er die deutsche Staatsbürgerschaft. 1969/70 lehrte Yun an der Musikhochschule Hannover, seither hat er eine Kompositionsprofessur an der Hochschule der Künste Berlin. Er ist Mitglied der Akademien der Künste in Hamburg und Berlin.